Preflop Strategie – 6+ Hold’em Starthände

Eine gute Starthandauswahl ist in Poker entscheidend, so auch in PokerStars 6+ Hold’em. Wir erklären dir die Strategie vor dem Flop, welche Hände du preflop spielen und welche du lieber meiden solltest.

6+ Hold’em ist eine actionreiche Pokervariante. Die Regeln und die Wertigkeit der Hände in Short Deck Poker haben wir dir bereits erklärt, so dass wir uns nun der Preflop Strategie widmen und näher auf die Hand Ranges eingehen können.

Ähnlich wie in Pot-Limit Omaha werden es neue Spieler schwer haben, die richtigen Starthände auszuwählen. Viele der Hole Cards sehen zunächst stark aus. Die Verlockung ist groß, denn in Short Deck Poker wird der Flop oft getroffen.

Offsuit gegen Suited Hands

In Standard No-Limit Hold’em bevorzugen wir suited Starthände gegenüber offsuit Kombinationen. Der Erwartungswert (Expected Value oder EV) ist nicht immens höher. Dennoch bevorzugen wir beispielsweise A5s vor A5o für einen 3-Bet Bluff.

Der Grund ist simpel. Eine suited Starthandkombination trifft zwar nur minimal häufiger, doch ein potenzielles Flush kann einen großen Pot bedeuten. Demnach sind die Implied Odds, die den Ausschlag geben, warum wir 98s vor 98o bevorzugen.

In 6+ Hold’em schlägt ein Flush ein Full House. Zwar triffst du nur selten den Flush, doch du kannst dir sicher sein, dass es ein großer Pot wird, wenn ein Gegner ein starkes Full House macht.

Suited Starthände in Short Deck Poker sind stärker als in NLHE. Beachte dies, wenn du deine Preflop Hand Range spielst. JTs ist nicht nur ein bisschen besser als JTo. Durch die Implied Odds kannst du langfristig deutlich mehr Gewinn machen. Stell es dir in etwa so vor.

54o hat in Standard Hold’em keine guten Aussichten, einen großen Pot abzuräumen. Nur ganz selten wird ein Gegner eine starke Hand halten, die deiner unterlegen ist. Anders verhaelt es sich mit 44. So in etwa ist er Unterschied zwischen einer suited zu offsuit Starthand in Short Deck Poker.

Poker Chips

Pocket Pairs sind weniger wert

Wie wir in den 6+ Hold’em Regeln erklärt haben, schlägt eine Straße einen Drilling. Zwar floppst du öfter ein Set, doch es gibt sehr viele Möglichkeiten, eine Straight auf dem Board zu machen. Demzufolge kannst du mit einem Drilling deutlich weniger gewinnen und musst hoffen, ein Full House zu machen. Zudem muss des nicht einmal eine Straße sein, die dir den Pot wegschnappt. Set over Set ist keine Seltenheit in Short Deck Poker.

Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass es kaum ein Dry Board geben wird. Wenn du beispielsweise ein Overpair hältst, dann musst du den Pot klein halten und hoffen, dass keine Scare Cards kommen.
A9o, K8o und Co sind kompletter Müll

In No-Limit Hold’em sind wir froh, wenn wir mit solchen Starthänden am Button einen Steal versuchen, denn es gibt zahlreiche schlechtere Hände. Die Hand Range in Short Deck Poker sieht jedoch völlig anders aus. In Standard Hold’em gibt es 1.326 Kombinationen, um eine Starthand zu bilden. In 6+ Hold’em sind es gerade einmal 630. Du musst also deine Hand Range dementsprechend anpassen.

Dass du suited Hands bevorzugen sollst, haben wir bereits erklärt. Vergiss nicht, dass viele Straights möglich sind. Q9s ist in später Postion besser spielbar, als 66. Mit Ace high wirst du nie einen Pot gewinnen, entsorge daher in den meisten Fällen Ax offsuit Kombinationen, wobei Broadway Asse in später Position immer noch spielbar sind. Allerdings sind sie nicht so stark, wie in NLHE.

Fazit

Zusammenfassend können wir sagen, dass sich die Starthandauswahl in 6+ Hold’em deutlich verschiebt. Suited Hände sind wertvoller, Paare etwas weniger stark und offuit Kombinationen deutlich schwächer. Im Artikel zur Post-Flop Strategie in Short Deck Poker gehen wir auf weitere Unterschiede ein. Viel Erfolg an den Tischen!