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Grand Tour – Call-or-Fold Strategie im Blind Battle

Juni 17, 2020
von PokerStarsSchool

In unserer Artikelserie zu PokerStars Grand Tour geht es dieses Mal um die korrekte Call-or-Fold Taktik im Battle of the Blinds, wenn noch drei oder vier Spieler am Tisch sitzen.

Wie in den vorherigen Artikeln hier ein kleiner Hinweis. Dies ist der siebte Artikel der Serie. Zuerst gab es eine Einführung in die Grand Tour-Regeln, danach ging es um das Heads-Up Spiel am Small Blind sowie dem Heads-Up Spiel am Big Blind.

In den darauffolgenden Artikeln ging es um die Push-or-Fold Taktik in der frühen Phase sowie die Call-or-Fold Strategie in der frühen Phase. Letztendlich widmeten wir uns der Push-or-Fold Strategie im Blind Battle.

Dieses Mal widmen wir uns dem Battle in den Blinds aus der Sicht des Big Blinds, wenn du also ein All-In bezahlen musst. Erneut ist der effektive Stack ausschlaggebend, mit wie vielen Händen du callst.

Der Big Blind covert den Small Blind

Wenn du am Big Blind sitzt und mehr Chips, als der Spieler am Small Blind hältst, kannst du eine Kopfgeldprämie gewinnen. Dies ist der wichtigste Faktor bei Grand Tour. Nehmen wir also an, der Small Blind hält rund 14 Big Blinds und geht all-in. Mit diesen Händen solltest du bezahlen.

 

Die Calling Range ist einerseits deutlich weiter, als die Hand Range in einem Turnier ohne Bounties.

Die Calling Rang ist einerseits deutlich weiter, als in einem Turnier ohne Bounties, auf der anderen Seite wird der Spieler am Small Blind als Shorty auch kein unnötiges Risiko eingehen. Wir gehen davon aus, dass der Spieler am Small Blind mit 35% seiner Hände all-in geht.

Wichtig ist auch die Dynamik am Tisch: Wenn der Shorty NICHT in der Hand ist, dann solltest du im Battle der Blinds weniger gewillt sein, ein Risko einzugehen.

Vergleichen wir zwei Szenarios:

  1. Du sitzt mit 15 Big Blinds am Big Blind, der Spieler am Button (23 BB) wirft weg und der Spieler am Small Blind geht mit 14 Big Blinds all-in.
  2. Du sitzt mit 16 Big Blinds am Big Blind, der Spieler am Button (3 BB) wirft weg und der Spieler am Small Blind geht mit 14 Big Blinds all-in.

Im ersten Beispiel solltest du eher bereit sein, ein Risiko einzugehen, denn die Chance ein Kopfgeld zu gewinnen, ergibt sich vielleicht nicht noch einmal. Im zweiten Beispiel ist es jedoch klüger, auf die Bounty des Shortys abzuzielen.

Hierzu gibt es eine weitere Calling Range. Hier gehen wir davon aus, dass der Spieler am Small Blind mit 14 Big Blinds all-in geht und du ihn am Big Blind mit 17 Big Blinds gecovert hast. Allerdings sitzt am Button ein Shorty (4 BB).

Die mit rotem Rand markierten Hände sind diejenigen, die wir im ersten Beispiel – als der Spieler am Button nicht short war – ebenfalls bezahlt hätten.

Immer, wenn du eine potenziell ertragreiche Situation am Tisch hast, entweder durch mögliche Bounties oder einen schlechten Gegner, dann solltest du knappe Entscheidungen meiden.

Wenn du vom Big Blind gecovert wirst

Widmen wir uns nun den Spots, in denen du am Big Blind vom Spieler am Small Blind gecovert wirst, also keine Chance hast, mit einem Call, ein Kopfgeld zu gewinnen.

Stellen wir uns folgendes Szenario vor. Der Spieler am Button ist short und wirft weg, der Spieler Small Blind geht mit 14 Big Blinds all-in und du bist gecovert. Verändert sich unsere Calling Range im Vergleich zum vorherigen Beispiel?

Eigentlich gar nicht. Du bezahlst wie im vorherigen Beispiel mit 27% der Hände.

Dies mag zunächst seltsam wirken, denn bisher hast du gelernt, dass du ohne Aussicht auf ein Kopfgeld sehr konservativ sein sollst, doch dies machst du bereits. Der Unterschied ist, dass der Spieler am Small Blind dich oft unter Druck setzt und mit rund 65% seiner Hände all-in geht.

Kampf der Short Stacks

Sollte der Spieler am Button einen großen Stack halten und die Spieler in den Blinds recht short-stacked sein, dann musst du noch aktiver werden. Insbesondere, wenn du den Spieler im Small Blind vom Tisch nehmen kannst.

Hier gehen wir davon aus, dass der Spieler am Small Blind (7 BB) mit vielen hohen Karten all-in stellt. Daher bezahlst du am Big Blind (8 BB) mit 67% aller Hände. So hast du in einer recht ausweglosen Situation, noch die Chance auf ein Kopfgeld.

Fazit

  • Bezahle häufiger, wenn der Spieler am Small Blind eine recht kleine Shoving Range hat. 27% Calling gegen 30% Shoving, ist so ein Fall.
  • Werde konservativer, wenn du gecovert bist. 27% Calling gegen 65% Shoving, ist bereits vorsichtig.
  • Wenn die Spieler in den Blinds beide short sind und du ein Kopfgeld gewinnen kannst, hast du kaum etwas zu verlieren.

 

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